Blasenkrebs – eigentlich Harnblasenkarzinom oder auch Urothelkarzinom – ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die die Harnblase betrifft. Es handelt sich um einen bösartigen Tumor, der in den Zellen der Blasenwand entsteht. Erfahren Sie mehr zu den Symptomen und dem Verlauf von Blasenkrebs, den möglichen Ursachen sowie der Diagnose und Behandlung dieser Krankheit.
2019 erkrankten rund 31.000 tausend Menschen in Deutschland an einer Form von Harnblasenkrebs. In 23.410 Fällen waren Männer betroffen. Damit zählt der Blasenkrebs zu einer der häufigeren Krebsarten. Männer sind mehr als dreimal so oft betroffen wie Frauen. Männer haben aufgrund der günstigeren Verteilung der Tumorstadien eine etwas höhere 5-Jahres-Überlebensrate als Frauen: 59 % versus 48 %. Wie bei allen Krebsarten ist eine Früherkennung entscheidend.
Blasenkrebs: Symptome und Verlauf
Die Symptome von Blasenkrebs können je nach Fortschreiten der Erkrankung variieren. Häufig treten jedoch frühe Anzeichen wie Blut im Urin oder eine veränderte Farbe des Urins auf. Dies kann zusammen mit vermehrtem Harndrang und Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen auftreten. Bei fortgeschrittenen Stadien des Blasenkrebses können weitere Symptome wie Gewichtsverlust, Müdigkeit und Knochen- oder Rückenschmerzen auftreten. Blasenkrebs kann an allen Organen auftreten, die mit dem Deckgewebe Urothel bedeckt sind. Dazu zählen die Nierenbecken, beide Harnleiter, die Harnblase und die gesamte Harnröhre.
Der Verlauf von Blasenkrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Stadiums der Erkrankung, des Tumortyps und der individuellen Behandlung. Früh erkannter Blasenkrebs kann oft erfolgreich behandelt werden, während fortgeschrittene Stadien der Erkrankung schwieriger zu behandeln sind und die Prognose weniger günstig ist.
Warum entsteht Harnblasenkrebs?
Die genauen Ursachen von Blasenkrebs sind noch nicht vollständig erforscht. Es wird jedoch angenommen, dass verschiedene Faktoren das Risiko für die Entwicklung dieser Krankheit erhöhen können. Rauchen ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Blasenkrebs. Studien haben gezeigt, dass Raucher ein deutlich erhöhtes Risiko haben, an Blasenkrebs zu erkranken als Nichtraucher.
Der Kontakt mit bestimmten Chemikalien, die in der Industrie verwendet werden, kann ebenfalls das Risiko erhöhen, an Blasenkrebs zu erkranken. Dazu gehören beispielsweise aromatische Amine, die in der Produktion von Farbstoffen und Gummi vorkommen. Längerfristige Harnwegsinfektionen sowie eine familiäre Veranlagung für Blasenkrebs stehen ebenfalls in einem ursächlichen Zusammenhang.
Diagnose von Blasenkrebs
Es gibt mehrere Methoden zur Diagnose von Blasenkrebs. Einige der gängigen diagnostischen Methoden sind:
- Zystoskopie: Dies ist eine häufige Methode zur Diagnose von Blasenkrebs. Ein flexibler Schlauch mit einer winzigen Kamera (Zystoskop) wird durch die Harnröhre in die Blase eingeführt, um nach Anzeichen von Krebs oder anderen abnormen Gewebeveränderungen zu suchen.
- Urinzytologie: Hierbei wird der Urin auf abnormale Zellen untersucht, die möglicherweise von einem Blasentumor stammen. Diese Methode kann dazu beitragen, Krebszellen im Urin zu identifizieren.
- Bildgebende Verfahren: Dazu gehören CT (Computertomografie), MRT (Magnetresonanztomografie) oder Ultraschall, die verwendet werden können, um den Zustand der Blase und mögliche Tumore sichtbar zu machen.
- Biopsie: In einigen Fällen kann eine Gewebeprobe aus der Blase entnommen werden, um sie unter einem Mikroskop zu untersuchen und Krebszellen zu identifizieren.
- Urographie: Dies ist ein bildgebendes Verfahren, das Kontrastmittel verwendet, um die Konturen und Struktur der Blase und der Harnwege auf Röntgenbildern sichtbar zu machen.
Behandlungsmöglichkeiten
Blasenkrebs wird durch eine Vielzahl von Behandlungsmethoden therapiert, die je nach Stadium, Art des Krebses und individuellen Gesundheitsfaktoren variieren. Chirurgie ist oft der erste Schritt, um Tumoren zu entfernen – von transurethraler Resektion bis zur radikalen Zystektomi – hier können auch Roboter-assistierte Verfahren zum Einsatz kommen. Nach der Operation können Immuntherapien wie Bacillus-Calmette-Guérin (BCG) eingesetzt werden, um Rückfälle zu verhindern, indem sie das Immunsystem stimulieren. Chemotherapie, entweder vor oder nach der Operation, zerstört Krebszellen, während Strahlentherapie auch eine Option sein kann, um Tumorzellen zu bekämpfen.
Zielgerichtete Therapien, die auf spezifische Moleküle abzielen, welche das Krebswachstum fördern, sind ebenfalls im Einsatz. Oft werden auch Kombinationstherapien aus Chirurgie, Chemotherapie, Immuntherapie oder Strahlentherapie angewendet, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Die Entscheidung über die Behandlung erfolgt in Abstimmung mit einem multidisziplinären Team von Spezialisten, abhängig von den individuellen Bedürfnissen und dem Krankheitsverlauf des Patienten. Es ist immer ratsam, mit einem Arzt zu sprechen, um die bestmögliche Behandlungsoption zu ermitteln.
Gehen Sie zur Vorsorge!
Vorsorgeuntersuchungen können lebensrettend sein. Auch bei jungen Menschen. Es ergibt Sinn, sich bei einem Facharzt vorzustellen. Gerade bei Erkrankungen wie Blasenkrebs ist eine Früherkennung wichtig. Gerne beraten wir Sie über unsere optimierten Früherkennungsmöglichkeiten!
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Weitere Informationen und Quellennachweis
- Informationen zum „Blasenkrebs auf dem ONKO Internetportal“ der Deutschen Krebsgesellschaft (abgerufen am 15. November 2023)
- „Zentrum für Krebsregisterdaten: Harnblasenkrebs“ des Robert Koch Institutes (RKI) (abgerufen am 15. November 2023)