Warum Sie ein Bauchaorten-Screening machen sollten

Viele Jahre mussten Mediziner argumentieren, bitten und aufklären. 2018 reagierte der Gesetzgeber und machte das Bauchaorten-Screening für gesetzlich krankenversicherte Männer ab 65 Jahren zu einer kostenlosen Vorsorgeuntersuchung.

Warum diese so wichtig ist, warum man diese auch früher durchführen sollte und warum Frauen auch ihren Arzt darauf ansprechen sollten, lesen Sie hier.

Früherkennung besonders heimtückischer Erkrankungen

Ein Bauchaorten-Screening – eine sonografische Untersuchung der Bauchschlagader – dient dazu, krankhafte Veränderung eines der größten Blutgefäße unseres Körpers zu erkennen. Im Durchschnitt ist die vom Brustkorb in die Extremitäten verlaufende Arterie 1,5 bis 2 Zentimeter dick und versorgt wichtige Organe mit sauerstoffreichem Blut. In der Regel fließen bis zu fünf Liter Blut pro Minute durch die Bauchaorta. Dieser Umstand und ihre Lage im Bauchraum machen Erkrankungen oder Verletzungen dieser Arterie zu lebensgefährlichen Umständen. Eine besonders tückische Erkrankung der Bauchaorta ist das Bauchaorten-Aneurysma.

Was ist ein Bauchaorten-Aneurysma?

Ein Bauchaorten-Aneurysma ist eine krankhafte Ausbuchtung / Aussackung der Bauchaorta, die durch Bluthochdruck oder durch einen ungesunden Lebensstil entstehen kann und dann mit der Zeit wächst. Ursächlich sind insbesondere Tabakkonsum und eine ungesunde Ernährung. Ein Bauchaorten-Aneurysma ist eine besonders tückische Erkrankung, denn es macht sich in der Regel erst bemerkbar, wenn das Leben des Patienten akut bedroht ist. Denn Aneurysmen können reißen, beziehungsweise platzen. Die daraus resultierenden Blutungen haben eine hohe Letalität und können – unbehandelt – binnen kürzester Zeit zum Tode führen. Ein weiteres Problem: Von Aneurysmen hervorgerufene Blutungen lassen sich schwer stoppen und stillen – insbesondere an großen Gefäßen, wie der Aorta. Dabei entstehen Aneurysmen in den meisten Fällen über Jahre hinweg und bleiben in Regel ohne Symptome, ehe eine Ruptur geschieht.

Ohne es zu ahnen, schweben Aneurysma-Patienten möglicherweise in akuter Lebensgefahr. Das sind in Deutschland rund zwei Prozent aller Männer zwischen 65 und 75 Jahren. Zwar unterscheidet man zwischen kleinen oder mittleren Aneurysmen, deren Durchmesser zwischen 3 und 5,4 Zentimeter beträgt und die nicht operativ behandelt, sondern regelmäßig kontrolliert werden müssen. Und großen Aneurysmen, die größer als 5,5 Zentimeter sind, ein Risiko und die Notwendigkeit einer ärztlichen Abklärung bestehen jedoch in allen Fällen. Denn statistisch kommt es bei sieben von 1.000 Männern über 65 zum Platzen eines Aorten-Aneurysmas. Nur einer der sieben überlebt den Vorfall. Während Männer eher von Aneurysmen betroffen sind, ist die Erkrankung, die auch im Brustbereich oder im Gehirn entstehen kann, für Frauen gefährlicher: Bei Frauen ist die Gefäßwandstruktur der Schlagader anders beschaffen als bei Männern. Vorhandene Aussackungen können schneller reißen. Aus diesem Grund ist es für viele Menschen wichtig, rechtzeitig ein Bauchaorten-Screening durchführen zu lassen.

Was passiert bei einem Bauchaorten-Screening?

Ein Bauchaorten-Screening ist rasch erledigt: In aller Regel lassen sich Aneurysmen der Bauchschlagader zuverlässig bei einer Ultraschalluntersuchung entdecken. Die sonografische Untersuchung dauert nur wenige Minuten und ist absolut schmerzfrei. Sollte ein Bauchaorten-Aneurysma festgestellt werden, wird der Arzt über eine Behandlung entscheiden.

Wie wird ein Bauchaorten-Aneurysma behandelt?

Ob und wie ein Bauchaorten-Aneurysma behandelt wird, hängt von seiner Größe und zu einem gewissen Teil von seiner Lage an. Große Aneurysmen, deren Durchmesser mehr als 5,5 Zentimeter betragen, werden im Regelfall operativ behandelt. Bei einer Operation kann das betroffene Aortenstück durch eine Gefäßprothese ersetzt werden. Alternativ lässt sich das Aneurysma mittels eines Stentgrafts von innen abdecken. Dabei handelt es sich um eine Schlauchprothese, die über ein Gefäß in der Leistenbeuge in die Aorta eingebracht wird. Kleinere Aneurysmen werden in der Regel lediglich weiter beobachtet und in regelmäßigen Abständen kontrolliert.

Lassen Sie ein Bauchaorten-Screening durchführen!

Vorsorgeuntersuchungen können lebensrettend sein. Auch, wenn die Kostenübernahme nur für die besonders gefährdete Gruppe der Männer ab 65 Jahren gilt, ist ein Bauchaorten-Screening wichtig. Ohne das Screening wird ein Bauchaorten-Aneurysma in der Regel erst entdeckt, wenn Ihr Leben in akuter Gefahr schwebt.

Gerne beraten wir Sie über unsere optimierten Früherkennungsmöglichkeiten. Schreiben Sie uns eine Nachricht oder rufen Sie uns an!

Hier finden Sie weitere Informationen:

zurück
Urosepsis: Rasch lebensbedrohlich
weiter
Frohe Ostern!
Termin online buchenDoctolib