Prostatakrebs: Tödlich aber früh erkannt behandelbar

Jährlich erkranken rund 62.000 Männer an Prostatakrebs. Mit einem Anteil von rund 10 Prozent ist der maligne Tumor nach Angaben des Robert Koch-Institutes die dritthäufigste, zum Tode führende, Krebserkrankung beim Mann. Erfahren Sie hier, wie Prostatakrebs entsteht, wie er behandelt wird und was am wichtigsten ist: Wie Sie vorsorgen können.

Mit rund 25 Prozent ist der Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung von Männern in Deutschland. Dabei ist eine Veränderung der Prostata beginnend ab dem 50. Lebensjahr häufig: Bei fast jedem zweiten Mann verändert sich die Vorsteherdrüse, deren Aufgabe es ist, Samenflüssigkeit zu produzieren. Bei diesen Veränderungen unterscheidet man zwischen einer gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) und dem Prostatakarzinom (maligne Prostatahyperplasie). Eine gutartige Prostatavergrößerung kann Beschwerden beim Wasserlassen verursachen und medikamentös oder chirurgisch behandelt werden.

Prostatakrebs: Symptome und Verlauf

Prostatakrebs breitet sich oft unentdeckt aus und Symptome treten meist erst dann auf, wenn die Geschwulst an Größe gewonnen hat und dadurch auf die Harnröhre übergreift. Dann klagen Erkrankte beispielsweise über vermehrten Harndrang, insbesondere nachts. Weitere Symptome umfassen:

  • Schwierigkeiten zu Beginn des Urinierens
  • Unfähigkeit zu Urinieren (Harnverhaltung)
  • schwacher oder unterbrochener Harnfluss
  • Schmerzhafte Ejakulation
  • Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit
  • Schmerzen in der Prostata
  • starke Schmerzen im unteren Rückenbereich (Kreuzgegend), in Becken, Hüften oder Oberschenkeln (Ischias Schmerzen)
  • weniger starke Erektion oder Impotenz
  • verminderter Samenerguss

Schreitet Prostatakrebs unentdeckt oder unbehandelt fort, können sich die Krebszellen im ganzen Körper ansiedeln. Dies geschieht über benachbarte Knochen und Gewebe, in oder auf dem sich Ansiedlungen (Metastasen) entwickeln. Fernmetastasen können sich in Leber und Lunge entfalten. Am häufigsten sind jedoch Wirbelsäule, Becken- und Rippenknochen von diesen Ansiedlungen betroffen.

Warum entsteht Prostatakrebs?

Eine genaue Ursache für die Erkrankung an einem Prostatakarzinom ist bislang nicht bekannt. Jedoch gibt es folgende Risikofaktoren, die eine maligne Prostatahyperplasie begünstigen können:

  • Das Alter ist einer der größten Risikofaktoren, an Prostatakrebs zu erkranken: Bei einem 45-Jährigen liegt die Wahrscheinlichkeit bei etwa 1 zu 220, bei einem 75-Jährigen steigt das Risiko auf 1 zu 17
  • Genetische (erbliche) Faktoren spielen eine große Rolle, denn Männer, bei denen in der nahen Verwandtschaft das Tumorleiden festgestellt wurde, haben ein hohes Risiko selbst daran zu erkranken. Wenn Sie eine familiäre Vorbelastung haben, sollten Sie ab dem 40. Lebensjahr regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen durchführen lassen
  • Hormone spielen bei der Entstehung von Prostatakrebs eine nicht unwesentliche Rolle. Denn das in den Hoden produzierte, männliche Geschlechtshormon Testosteron ist zwar für die Funktion der Prostata wichtig, fördert aber zugleich das Wachstum der Krebszellen
  • Tabak- und Alkoholkonsum erhöhen generell das Risiko, an Krebs zu erkranken

Früherkennung von Prostatakrebs: Wie und ab wann?

Das Wichtigste vorweg: Früh erkannt ist jedes Krebsleiden besser heilbar. Die gesetzliche Früherkennung von Prostatakrebs ist für Männer ab einem Alter ab 45 Jahren kostenlos (für Männer mit familiärer Vorbelastung ab 40 Jahren) und wird von einem Urologen durchgeführt. Zuerst erhebt der Facharzt in einem Patientengespräch die Krankengeschichte des Patienten. Danach werden die Geschlechtsorgane und die Lymphknoten untersucht und die Prostata abgetastet. Das Abtasten der Prostata erfolgt durch die sogenannte digital-rektale Untersuchung (DRU). Hierbei tastet der Mediziner die Vorsteherdrüse mit einem durch den Enddarm eingeführten Finger ab. Dadurch können jedoch oft nur große und oberflächlich gelegene Karzinome ertastet werden. Hier hilft eine erweiterte Vorsorgediagnostik. Beispielsweise der PSA-Test.

Denn mithilfe der Untersuchung des prostataspezifischen Antigens (PSA) – eines Eiweißes – können bösartige Veränderungen der Prostata bereits in einem frühen Stadium erkannt werden. Der PSA-Test ist eine Blutuntersuchung, die diesen wichtigen Parameter erhebt und nachweist. Ein erhöhter CEA (Carcinoembryonales Antigen) kann ebenfalls auf eine Tumorerkrankung hinweisen und durch eine Blutabnahme festgestellt werden. In den Uro Praxen verfolgen wir ein umfangreiches Vorsorgekonzept, das neben der Bestimmung dieser beiden Werte weitere sinnvolle Punkt einschließt, um Erkrankungen wie Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen. Informieren Sie sich hier.

Diagnose und Behandlung von Prostatakrebs

Wenn sich im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung der Verdacht auf Prostatakrebs erhärtet, muss die Diagnose bestätigt werden. Dies kann durch bildgebende Verfahren – beispielsweise mittels Sonografie, CT oder MRT – erfolgen. Die Diagnose kann und sollte auch durch die Entnahme von verdächtigem Gewebe (Biopsie) gesichert werden. Bei dieser Untersuchung werden mit einer dünnen Nadel unter Ultraschallkontrolle mehrere Gewebeproben aus der Prostata entnommen. Eine Biopsie wird mit einer örtlichen Betäubung durchgeführt – ein Krankenhausaufenthalt ist nicht notwendig. Die histologische Untersuchung der Gewebeproben gibt innerhalb weniger Tage Aufschluss darüber, ob ein Prostatakarzinom vorliegt oder nicht. Wenn der Befund positiv ist, wird durch verschiedene Verfahren der Ausbreitungsdiagnostik untersucht, inwieweit sich das Prostatakarzinom ausgebreitet oder Metastasen gebildet hat.

Wenn Prostatakrebs in einem frühen Stadium erkannt wird, kann er kurativ behandelt werden. Dies geschieht in der Regel durch die operative Entfernung der Prostata oder durch eine Strahlentherapie. Genaue Nachsorge ist hier wichtig. Denn sollte der Tumor wieder wachsen, muss rasch gehandelt und entschieden werden, ob eine erneute lokale Therapie (beispielsweise eine Strahlentherapie nach Operation oder umgekehrt) sinnvoll ist oder mit einer medikamentösen Behandlung (in der Regel antihormonelle Therapie) begonnen werden soll.

Wird Prostatakrebs in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert und hat bereits Metastasen gebildet, sind die Bestrahlung oder ein chirurgischer Eingriff als Einzeltherapien in der Regel unzureichend und weitere Verfahren müssen in Betracht gezogen werden. Hat der Krebs bereits Fernmetastasen gebildet, kann eine Heilung nicht mehr erreicht werden. Der Prostatakrebs wird dann palliativ, mit dem Ziel die Lebensqualität des Patienten zu erhalten, therapiert. Wichtig ist, dass Sie mit Ihrem behandelnden Arzt über die verschiedenen Therapiemöglichkeiten sprechen.

Gehen Sie zur Vorsorge!

Vorsorgeuntersuchungen können lebensrettend sein. Auch bei jungen Menschen. Es ist sinnvoll, sich bei einem Facharzt vorzustellen. Gerade bei Erkrankungen wie Prostatakrebs ist eine Früherkennung wichtig. Gerne beraten wir Sie über unsere optimierten Früherkennungsmöglichkeiten!

Sie haben Fragen zum Thema Prostatakrebs? Schreiben Sie uns eine Nachricht oder rufen Sie uns an!

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