Kaum hat Joe Biden sein Amt als US-Präsident niedergelegt, wird Ende Mai 2025 bekannt, dass bei ihm im Alter von 82 Jahren eine aggressive Form von Prostatakrebs diagnostiziert wurde. Dabei hat sich der Tumor bereits auf die Knochen ausgebreitet. Dass der 46. Präsident der Vereinigten Staaten dennoch gute Heilungschancen hat, liegt vor allem am heutigen medizinischen Fortschritt und der individuell angepassten Therapie. Doch sein offener Umgang mit der Diagnose soll Mut machen und ein Schlaglicht auf die Bedeutung der Prostatakrebsvorsorge werfen.
Die Prostata – klein, aber bedeutend
Die Prostata ist eine walnussgroße Drüse unterhalb der Harnblase, die einen Teil der Samenflüssigkeit produziert. Wann immer sich in diesem Organ Zellen unkontrolliert vermehren, spricht man von einem Prostatakarzinom. In Deutschland ist diese Erkrankung mit knapp 25 Prozent aller Krebserkrankungen bei Männern am häufigsten. Jährlich erhalten hierzulande rund 75.000 Männer die Diagnose Prostatakrebs, und nach Lungenkrebs ist er die zweithäufigste Krebstodesursache bei Männern.
Warum Prostatakrebs so tückisch sein kann
Insbesondere in frühen Stadien bleibt ein Prostatakarzinom oft symptomlos. Häufig treten Beschwerden wie häufiges Wasserlassen oder ein schwacher Harnstrahl erst dann auf, wenn sich der Tumor bereits ausgedehnt hat. Joe Biden ist ein mahnendes Beispiel dafür: Die krankhafte Veränderung war so aggressiv und weit fortgeschritten, dass sie bereits auf seine Knochen gestreut hatte. Hätte man früher untersucht, ließen sich Metastasen oftmals vermeiden.
Der direkte Weg zur Früherkennung
In Deutschland können Männer ab dem 45. Lebensjahr jährlich eine Tastuntersuchung der Prostata beim Urologen oder der Urologin durchführen lassen. Dabei ertasten wir Knoten oder Verhärtungen und können frühzeitig Hinweise auf eine mögliche Malignität gewinnen. Ein weiterer Baustein der Prostatakrebsvorsorge ist der PSA-Test, den wir bei uns in Heinsberg ebenfalls vor Ort erheben. Mit diesem Blutwert prüfen wir das prostataspezifische Antigen im Blut, und erhöhte Werte können auf einen Tumor hinweisen.
Der richtige Umgang mit dem PSA-Wert
Jedoch: Der PSA-Wert allein ist kein endgültiger Nachweis für Krebs. Er kann auch bei Entzündungen oder gutartigen Veränderungen ansteigen. Deshalb ist eine sorgfältige Interpretation durch den Facharzt entscheidend. Liegen auffällige PSA-Werte und Tastbefunde vor, folgt in der Regel eine bildgebende Diagnostik mittels MRT, zeigen sich hier auffällige Befunde, erfolgt eine gezielte Gewebeentnahme (Biopsie). Nur so lässt sich der Krebs nachweisen und die genaue Art und Aggressivität bestimmen.
Warum unser Vorsorgekonzept mehr beinhaltet
Wir sind überzeugt, dass der PSA-Test und weitere Diagnostik wichtige und sinnvolle Maßnahmen sind, um Prostatakrebs früh diagnostizieren zu können. Doch es gibt auch andere Krebserkrankungen, die durch eine gute Vorsorge früh erkannt und dadurch effektive und bestmöglich behandelt werden können. Aus diesem Grund nimmt unser Vorsorgekonzept auch andere Erkrankungen, wie beispielsweise Hoden-, Penis-, Blasen und Nierenkrebs, in den Fokus und die Vorsorge und enthält:
- Eine Erweiterte körperliche Untersuchung mit Beurteilung des Abdomens, der Lymphknoten, der Leisten, der äußeren Genitalien (Hoden und Penis) und eine rektale Untersuchung der Prostatadrüse sowie der Mastdarmwand
- Blutabnahme mit Bestimmung der wichtigsten Blutparameter und Bestimmung von PSA (Prostata Spezifisches Antigen) und CEA (Carcinoembryonales Antigen)
- Urinuntersuchung mit Bestimmung von Infekt Parameter, pH, Blutnachweis, Eiweiß Nachweis, Zucker Nachweis und einem Nachweis von Tumorzellen im Urin
- Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane (Nieren, Harnblase und Leber). Optional auch transrektal mit wesentlich höherer Auflösung und bedeutend besserer Beurteilungsmöglichkeit der Prostatakapsel sowie dessen Volumenbestimmung
So können wir die aktuell bestmögliche Diagnostik von Prostatakrebs und anderer Erkrankungen, wie beispielsweise Blasen- und Nierenkrebs, oder Darmkrebs leisten.
Gehen Sie zur Vorsorgeuntersuchung!
Vorsorgeuntersuchungen können lebensrettend sein. Auch bei jungen Menschen, die genetische Veranlagung ein erhöhtes Krebsrisiko haben können. Beispielsweise kann Prostatakrebs bei jüngeren Männern auftreten und ist dann häufig sehr viel aggressiver als im fortgeschrittenen Alter.
Gerne beraten wir Sie über unsere optimierten Früherkennungsmöglichkeiten. Schreiben Sie uns eine Nachricht oder rufen Sie uns an.
Weitere Informationen und Quellennachweis
- „Biden an Prostatakrebs erkrankt“ auf der Website der „Tagesschau“ (abgerufen am 13. Juni 2025)
- „S3-Leitlinie“ auf der Website es Leitlinienprogrammes Onkologie / Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (abgerufen am 24. Juni 2025)
- „Prostatakrebs (Prostatakarzinom)“ auf der Website des Robert Koch-Institut (RKI) (abgerufen am 13. Juni 2025)